Verehrte Wählerínnen und Wähler,
nachdem die bisherigen Podiumsdiskussionen „der“, wie die Veranstalter jeweils verlogen ankündigten, Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Kleve ohne den Vertreter der vermutlich drittstärksten Partei stattfanden, wurde ich als Direktkandidat der AfD von den Organisatoren der Liebfrauenschule ebenfalls eingeladen. Kompliment – für eine Selbstverständlichkeit? Nein, das sollte das souveräne Organisatorenteam nicht nötig haben.
Vor Beginn der Veranstaltung traf man sich zunächst auf einen Kaffee. Wegen der bisher festzustellenden ängstlichen Vermeidung einer Konfrontation mit der AfD und der nur wenige Tage zurückliegenden Erfahrungen bezüglich des rechtswidrigen Vorgehens der Frau Dr. Hendricks in Kalkar (https://afd-kleve.de/dr-barbara-hendriks-spd-die-rechtsbrec…/ ) fragte ich bei dieser Gelegenheit die Organisatoren, ob man seitens meiner Gegner nicht ebenfalls versucht habe, mich ausladen zu lassen. Die Antwort hat mich überrascht: Nein; habe man nicht, hieß es.
Da saßen wir nun auf dem Podium: Die Populisten und ich von der AfD.
Bereits zu Beginn der Podiumsdiskussion war zu spüren, dass der meiner Partei und mir auch seitens des Auditoriums kaum Sympathie entgegengebracht wurde. Das war zu erwarten und somit nicht überraschend. Ich habe im Laufe der Diskussion dann auch darauf hingewiesen, dass, wenn man morgens in der Rheinischen Post von der „rechtspopulistischen AfD“ liest, dies dann um 19 Uhr in „Heute“, um 20 Uhr in der „Tagesschau“ und danach nochmal in den „Tagesthemen“ vorgesetzt bekommt und dies auch noch jeden Tag, dann auch irgendwann glaubt – ja, den Hinweis auf das betreute Denken habe ich mir nicht verkniffen.
Mein weiterer Hinweis, dass diese mangelnde Trennung von Bericht und Meinung nur in Bezug auf die AfD, aber nicht bei anderen Parteien angewandt und zum Beispiel bei den Grünen nicht von den „pädophilen Grünen“ gesprochen werde, entgegnete Herr Jöbkes von eben diesen Grünen, dass dies ja auch lange her sei. Die Leute und deren Freunde sind aber immer noch aktiv, sehr geehrter Herr Jöbkes. Vielleicht hätte ich besser „die koksenden Grünen“ sagen sollen. Hinterher ist man immer schlauer.
Herr Niemann von der Mauerschützenpartei begann dann erwartungsgemäß damit, dass er ausgerechnet sich selbst und seine Populismuskollegenschaft als demokratisch bezeichnete, nicht aber die AfD. Die anderen drückten anerkennende Zustimmung aus; Herr Rouenhoff von der CDU machte das, was er am besten konnte: Er plapperte nach. Beifall aus dem Auditorium. Das betreute Denken durch die Medien wirkt.
Beim Umweltthema zu CO2 – und Dieselfrage angesprochen, äußerte ich meine Zweifel zur herrschenden Meinung und wies darauf hin, dass Ursache und Wirkung verwechselt werden: Erst steigt die Temperatur, und als Folge stoßen die erwärmten Meere mehr CO2 aus – man verwechselt also Ursache und Wirkung. Ist das Populismus? Frau Dr. Hendricks, dies es wissen müsste und dies sogar vielleicht auch weiß, blieb kleinlaut; sie widersprach jedenfalls nicht. Wie sollte sie auch, die Parteisoldatin.
Zum Diesel-„Problem“ durfte ich meiner Verwunderung Ausdruck geben, dass diese Diskussion sehr plötzlich aufkam und auch hier Zweifel angebracht sind: Es gibt seit Jahrzehnten Dieselfahrzeuge, und die Menschen leben immer länger. Leider kam ich nicht mehr dazu, darauf hinzuweisen, dass die zulässige NO2-Konzentration in Büroräumen 5 mal höher ist als draußen.
Ich erlaubte mir auch noch darauf hinzuweisen, dass die sogenannte „Energiewende“ stümperhaft angegangen wurde: Die relativ hochsicheren deutschen Atomkraftwerke wurden abgeschaltet, für den Nordsee-Windstrom sind keine Trassen da und die deutschen Energiepreise sind doppelt so hoch wie in Frankreich. Schweigen im Walde.
Zwischendurch konnte ich auf das undemokratische an Nazi-Zeiten erinnernde Vorgehen hinweisen, das sich die kurz zuvor noch selbst als Demokratin bezeichnende SPD-Vertreterin im Vorfeld einer AfD-veranstaltung mittels eines Erpressungsversuchs leistete. Das wurde vom Auditorium neutral aufgenommen – wurde wohl für normal gehalten; vielleicht hat man einem von der AfD auch nur nicht geglaubt.
Frau Dr. Hendricks ist eine Undemokratin, die zu allem Überfluss auch noch Schulkindern die Demokratie erklären darf. Ja; das habe ich gesagt.
Aber ich hatte auch eine Neuigkeit für Frau Dr. Hendricks parat: Ihr ahnungsloses Staunen angesichts meiner Frage , ob sie denn auch um die Gemeinsamkeit AfD und SPD wisse, konnte ich auflösen: AfD und SPD bewegen sich auf 15 % zu.
Zur Rentenfrage überboten sich die Populisten mit günstigen Voraussagen: Rente mit 70? Nein; bitte nicht, und man schmiss mit Zusagen über die sozialen Rentenhöhen nur so um sich. Ich habe mir dazu erlaubt, wohlwissend, man will es nicht hören, dass die Rentenvorstellungen aufgrund der lange bekannten demographischen Entwicklung ohne Überforderung der nachwachsenden Generationen gar nicht umsetzbar sein werden, wies auf die Untauglichkeit des jetzigen Rentensystems hin und setzte mich für eine staatsfinanzierte Rente ein, die nur die nötigsten Grundbedürfnisse abdecken sollte. Weitergehende Ansprüche müssten selbst angespart werden. Ist das Populismus? Nein; das ist das Gegenteil.
Auf die Entrüstung des Populisten Niemann erlaubte ich mir, mehr Selbstverantwortung einzufordern. „Und wenn, und wenn und wenn …“: Ja, meine Dame und meine Herren von der Populismusabteilung: So ist das Leben. Mir schien diese Aussage doch etwas hart für das Auditorium geraten zu sein.
Beim Mindestlohn das gleiche: Wir fordern dies, wir fordern das; reinster Populismus. Nur: Der Mindestlohn funktioniert nicht ohne Verlust von Beschäftigung, also Arbeitsplätzen. Arbeitsnachfragekurve? Nie gehört. So schien es jedenfalls; auch beim Herrn Betriebswirtschaftsprofessor von der FDP. Ich habe mich deutlich vom Mindestlohn distanziert. Ist das Populismus?
Der erste richtige Brüller kam dann beim Thema Sicherheit:
Ich hatte auf die steigende Kriminalität hingewiesen. Nein; bemühte sich Frau Dr. Hendricks; die Kriminalität steige nicht; bei Einbruchsdelikten sinke sie. Aber wir werden, so alle Populisten unisono, mehr Polizisten einstellen, ja, mehr Polizei soll es geben.
Ich war dann so gemein, mir die Frage zu erlauben, wozu man denn mehr Polizisten brauche, wo die Kriminalität doch sinkt? Frau Dr. Hendricks fasste sich als Erste: Ja. äh, die Bürger sollen ein besseres Gefühl von Sicherheit bekommen. Danke, das genügt, hätte der Staatsanwalt gesagt. Es werden mehr Polizisten fürs Gefühl benötigt. Der erste richtige Brüller des Vormittags. Schweigen im Auditorium.
Für den zweiten Brüller sorgte der Herr Professor persönlich: Irgendwie kamen wir auf den erstarkenden Zuspruch zur AfD, die wahrscheinlich drittstärkste Kraft. Viele Menschen folgen uns, führte ich sinngemäß aus (die genaue Diktion ist mir nicht mehr erinnerlich), und es werden ständig mehr, denn wir gehen nicht nur die Nichtwähler an, sondern fischen auch in den Teichen der Blockparteien.
Damit hatte die große Stunde von Herrn Prof. Klapdor, FDP, geschlagen: Unerhört, Plorin von der AfD benutzt Nazi-Vokabular: „Folgen“ und „Fischen“ habe er gesagt.
Ich konnte mein Glück nicht fassen: Von wieviel Paranoia muss jemand beseelt sein, mir mit der Verwendung der Verben „folgen“ und „fischen“ Nazi-Vokabular zu unterstellen? Auf meine ungläubige genüssliche, seine Aussage wiederholende Nachfrage kam nichts mehr. Schweigen im Auditorium.
Eine schöne Diskussion. Die Populisten wussten sehr wohl, weshalb sie Diskussionen mit einem AfD-Vertreter scheuen müssen.
Die anschließenden Fragen gingen an mich, den Buhmann von der AfD. Ich habe hoffentlich geduldig und mit milder Nachsicht geantwortet; wir lernen ja alle noch.
Insgesamt eine gelungene Veranstaltung. Das Auditorium schien mir voreingenommen (wie gerne würde ich zugeben, mich getäuscht zu haben), aber immer diszipliniert und fair. Danke und Kompliment; vielleicht hat man es mir nicht ansehen können, aber es hat mir Spaß gemacht.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob jede oder jeder die Aula mit dem gleichen Eindruck verlassen hat wie beim Betreten.
Und Dank und Kompliment an die gute Organisation, die hervorragenden Moderatorinnen, die Einladung zum Mittagessen und für das ganze Drumherum.
Gerd Plorin
Direktkandidat der AfD
Im Kreis Kleve
Sehr geehrter Herr Plorin,
Ich möchte sie darauf hinweisen, dass betreffender Absatz nicht korrekt ist:
"Aber ich hatte auch eine Neuigkeit für Frau Dr. Hendricks parat: Ihr ahnungsloses Staunen angesichts meiner Frage , ob sie denn auch um die Gemeinsamkeit AfD und SPD wisse, konnte ich auflösen: AfD und SPD bewegen sich auf 15 % zu."
Sie haben bei der Podiumsdiskussion wohl einen freudschen Versprecher gehabt, denn sie sagten 50%, keinesfalls 15%. Kann ja jedem mal passieren, allerdings ist die oben beschriebene Aussage damit obsolet.
Gruß
Sehr geehrte Frau Rende,
Danke für den Hinweis.
Über meinen Sohn habe ich erfahren, dass es eine Videoaufzeichnung geben soll, die auch veröffentlicht wird. Ich werde mir die Passage natürlich genau anhören.
Ich möchte die 50% nicht glauben (das hätte nach meiner Einschätzung auch eine deutliche Reaktion des Publikums erwarten lassen), aber wenn Sie das sagen …
Gewollt war von mir natürlich "15%" zu sagen – 50% machten keinen Sinn.
Gegebenfalls werde ich meinen Bericht nachzubessern haben, was ich natürlich auch machen würde.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Plorin
Herr Niemann von der Mauerschützenpartei begann dann erwartungsgemäß damit, dass er ausgerechnet sich selbst und seine Populismuskollegenschaft als demokratisch bezeichnete, nicht aber die AfD. Also so pauschal ist es aber auch wieder Populismus Ihrerseits werter "admin3". DIE LINKE. insbesondere jawohl die hier in NRW ist nur wenige jahre älter als die AfD. Lange nach Abbruch der Mauer als zusammenschluss von 2 anderen Parteien/Vereinigungen. Wieviel "Mauerschützenpartei" angehörige haben DIE LINKE Landesverband NRW mitgegründet? Sie als AfD kreis kleve im landesverband NRW möchten doch sicherlich auch nicht mit jedem OSSI AfDler in einen Topf geworfen werden, oder? Wenn ja, wäre die AfD… Weiterlesen »