Am 18. Januar 2021 jährt sich zum 150. Mal die Wiedervereinigung der deutschen Länder durch die Ausrufung des Kaiserreichs 1871 im Spiegelsaal von Versailles. Mit der Proklamation des preußischen Königs als Kaiser Wilhelm I. war die deutsche Kleinstaaterei des Westfälischen Friedens von 1648 überwunden und Deutschland nicht länger der Spielball der europäischen Mächte. Durch den Sieg über Frankreich im Krieg von 1870/71 steigt die endlich geeinte Nation zur europäischen Großmacht auf und nimmt weltweit eine geachtete Stellung ein, die ihr trotz zweier verlorener Kriege bis heute verblieben ist.

Der Weg der Reichsgründung war lang, schwierig und gefahrvoll. Mit den Befreiungskriegen gegen das Frankreich Napoleons I. war bei den Deutschen aller Stämme ein zuvor verschüttetes Nationalgefühl und der Wunsch nach nationaler Einheit erwacht. Diesem mußten die herrschenden Potentaten schließlich wohl oder übel Rechnung tragen. Zwei Lösungen kristallisierten sich heraus: die großdeutsche, ein Reich mit Einschluß Österreichs unter der Führung der Habsburger, oder aber die kleindeutsche Variante eines rein deutschen Staatenbundes unter der Ägide Preußens, das den kränkelnden Vielvölkerstaat ausschloß.

Die Entscheidung fiel durch Otto von Bismarck, der als ergebener Diener der preußischen Monarchie, gestützt auf deren militärische Macht, die kleindeutsche Losung anstrebte. Mit einem Feldzug von nur drei Wochen Dauer (Königgrätz 1866) drängte er Österreich aus Deutschland heraus, gewann aber dabei die süddeutschen Staaten für seine Politik durch Hinweis auf französische Annexionspläne.

Der größte Feind der deutschen Einheit war seit jeher Frankreich, die stärkste Militärmacht auf dem Kontinent, das immer die Zerrissenheit des östlichen Nachbarn zu territorialer Expansion genutzt hatte. Bismarck gelang es, diesen Gegner politisch zu isolieren, alle deutschen Staaten geschlossen gegen ihn ins Feld zu führen und durch überlegene Strategie (Molke) schnell niederzuwerfen. Der Krieg dauerte zum Erstaunen der Welt nur von Juli 1870 bis Mai 1871, wobei die Kampfhandlungen schon Ende Januar 1871 eingestellt wurden.

Sofort danach musste sich Bismarck der schwierigen Aufgabe widmen, den hart errungenen Frieden zu erhalten. Denn das weiterhin starke Frankreich führte 1872 die allgemeine Wehrpflicht ein, hatte bereits 1873 die vereinbarte Kriegsentschädigung von fünf Milliarden Goldfranken bezahlt sowie ein neues Wehrgesetz beschlossen. Schon 1875 drohte ein weiterer Krieg mit dem „Erbfeind“. Bismarck wehrte dessen Revanchegelüste mit einem komplizierten Geflecht von Vertragen der europäischen Großmächte ab. Es war das diplomatische Spiel mit den fünf Kugeln England, Frankreich, Italien, Österreich und Russland, das Europa über den Abschied Bismarcks im Jahr 1890 hinaus mehr als 40 Jahre Frieden und Fortschritt bescherte.

In dieser Epoche blühte das Kaiserreich demographisch und wirtschaftlich mehr noch als seine Nachbarn auf, konnte sich dabei aber der gesamteuropäischen Entwicklung zu Imperialismus und Kolonialismus nicht ganz entziehen. Vor allem aber glänzte es als Hort von Bildung, Kunst und Kultur. Nie war die Zahl deutscher Nobelpreisträger größer als damals, kein Staat weltweit war sozial fortschrittlicher. Nicht Marx und die deutsche Sozialdemokratie führten die allgemeine Krankenversicherung (1883), die Unfallversicherung (1887) und die Alters- und Invaliditätsversicherung (1889) ein, sondern das deutsche Kaiserreich, das auch die Bestimmungen über die Sonntagsruhe, die Frauen- und Kinderarbeit und den Schutz des Arbeiters gegen gesundheitliche Schäden verschärfte. Zudem war es ein moderner Rechtsstaat mit effizienter Verwaltung, vorbildlichem Schulsystem, bis heute unerreichter innerer Sicherheit (!) und vor allem einer inflationssicheren Währung, der Goldmark.

In diesen Tagen schänden geschichtslose Proleten das Andenken eines großen, einzigartigen Mannes, dem Deutschland bis heute Dankbarkeit schuldet. Natürlich war Bismarck kein Demokrat -wer war das damals schon? – doch wir leben noch immer in dem von ihm gegründeten Staat und zehren als Epigonen in fast allen Lebensbereichen von den Leistungen seiner Zeit.

 

Alternative für Deutschland

Kreisverband Kleve

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Wir danken Herrn Adolf Frerk aus Geldern für die Überlassung dieses gehaltvollen Beitrags.

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