Wer hat es erfunden? Die Alternative für Deutschland. Alle kopieren die AfD: was wir schon lange propagieren, fordern nun u.a. SPD und Freie Wähler. Einen kreisweiten Bürgerentscheid bzgl. der Steuermittelaufwände für den Weezer Flughafen. Die SPD meint: „So geht es nicht weiter." Die CDU nennt das populistisch.

Erst streicht Ryanair Flugstrecken und nun wollen sie wieder fünf alte Flugziele ansteuern. Das Geschäft soll wieder belebt werden. Sehr komisch, hat das mit der Steuergeldüberweisung an den Flughafenbetreiber zu tun? Zumal der Marketingchef von Ryanair die Kreispolitiker plötzlich gelobt hat. Abwarten, was nach den Wahlen passiert.

 

Falls Ryanair doch einen Rückzieher macht, sollte man sich fragen, ob das noch wirklich Sinn macht, nur eine Fluglinie in Weeze zu beheimaten. Es muss mindestens eine weitere Fluggesellschaft an den Niederrhein gelotst werden, um weitere „Subventionen" vom Kreis auszuschließen. Jedoch muss man sich auch ernsthaft fragen, ob ein Passagierflughafen überhaupt sinnvoll ist. In der Umgebung sind u.a. in Eindhoven, Amsterdam, Düsseldorf, Köln-Bonn und Dortmund weitere Mitbewerber. Falls man keinen chinesischen Großinvestor an Land zieht, muss man vielleicht umdenken. Statt eines Passagierflughafen, könnte der Standort Weeze zum Güterflughafen umgestalten werden. Dieses logistische Konzept würde der Wirtschaft am Niederrhein neuen Aufschwung verleihen, was natürlich auch von einem Großinvestor finanziert werden könnte. Jedoch müsste eine entsprechende Straßenverbindung zwischen der A57 (und evtl. der A73 in den Niederlanden) sowie dem Weezer Flughafen gebaut werden. Der Multihafen Niederrhein (Schiene, Wasser, Luft & Straße) wäre geboren. Aber ob diese Vision wirklich ohne weitere Industrieunternehmen am Niederrhein angemessen ist, muss geprüft werden. Daher wäre die gleichzeitige Ansiedlung weiterer Großunternehmen notwendig. Eine Einbindung und Befragung der Bürger müsste jedoch bei solch einem Projekt auf jeden Fall als erster Schritt erfolgen.

Liebe Mitbürger, wie Sie sehen, will die AfD den Wirtschaftsstandort weiter fördern und neue Arbeitsplätze schaffen, was einen vermehrten Investitionsfluss in die Infrastruktur bedeutet. Damit ist nicht nur die Restauration bzw. Neuasphaltierung der Käselöcher im Kreis gemeint, sondern auch verbesserte und neue Fahrradwege nach beispielsweise niederländischem Vorbild. So würde nicht nur die Verkehrssicherheit gesteigert, sondern ebenfalls neue touristische Impulse gesetzt.

Heiß und lang diskutiertes Thema im Kreisverband sind ebenso die Bahnstrecken, eine große Säule des Multihafen Niederrhein. Neben der bereits bestehenden Strecke Kleve-Weeze-Geldern-Krefeld-Düsseldorf sollte auch wegen touristischen Aspekten die Bahnstrecke Nijmegen-Kleve-Xanten wiederbelebt werden. Zudem könnte der Trans-Eurasia-Express, eine interkontinentale Bahnverbindung zwischen Zhengzhou (China) und Duisburg, über Emmerich bis nach Rotterdam verlängert werden. Dann wäre die Achse Duisburg-Emmerich-Rotterdam neben dem Wasserweg auch über die Schiene für einen vermehrten Warenverkehr verknüpft. Die Betuwe-Linie Arnhem-Emmerich-Wesel-Oberhausen ist sowieso nicht ausgelastet. Ein ICE hält schon lange nicht mehr in Emmerich, da für die Bahn zu unrentabel. Natürlich müsste auch dieses Vorhaben, wie man jetzt am Beispiel des Eltener Bergs sieht, mit zeitnaher Mitbestimmung der Bürger vor Ort realisiert werden.

 

Standpunkt in Diskussion, 20.05.2014

Verfasser dem Vorstand bekannt.

 

Quellen: Kurier am Sonntag, 04. und 11.05.2014